E-Motorrad-WM: WITTENSTEIN-Antrieb holt Vize-Weltmeisterschaft
Rennserien mit elektrisch angetriebenen Autos oder Motorrädern sind stark im Kommen – weltweit. Auch Meisterschaften werden längst ausgetragen. So auch am vergangenen Wochenende im amerikanischen Daytona: Dort gewann Matthias Himmelmann vom Würzburger Münch Racing Team die Vize-Weltmeisterschaft der TTXGP-Rennserie und schaffte damit zum dritten Mal hintereinander den Sprung aufs Podium. Seine „Top-Speed“ von 256 km/h erreichte er dank eines speziell auf Rennsport ausgelegten Elektro-Antriebs der WITTENSTEIN AG.
Die internationale TTXGP-Rennserie (Time Trials Extreme Grand Prix) sieht sich nicht nur als attraktive Sportveranstaltung für ein breites Publikum, sondern auch als Wegbereiter für die Entwicklung e-mobiler Antriebs- und Fahrzeugkonzepte. Alles dreht sich dabei um höchstes Leistungsgewicht, höchstes Drehmoment und kleinsten Bauraum. Neue Technologien werden auf dem Wege der packenden, sportlichen Herausforderung auf ihre Alltagstauglichkeit, auf ihre Möglichkeiten und Grenzen getestet und verbessert. So gewinnt die WITTENSTEIN AG als Sponsor und Technologiepartner von Münch Racing aus dem Einsatz seiner Antriebe im E-Bike-Rennsport sowohl an Erfahrung als auch an Know-how hinzu. Ein Beispiel ist die Temperaturfestigkeit der Antriebe. Denn elektrische Antriebe entwickeln, ebenso wie Verbrennungsmotoren und Elektromotoren in Werkzeugen und Haushaltsgeräten, bei ihrem Betrieb Wärme – je mehr Leistung, umso mehr Wärme. So erreichte im Qualifying zum WM-Endlauf z. B. die maximale Temperatur des E-Bike-Antriebs fast 200 °C. WITTENSTEIN hat für diese Anforderung daher im Vorfeld eine spezielle Wärme-Isolierung genutzt, die selbst 220 °C aushält – ein Know-how, das wiederum in die Entwicklung seriennaher Antriebslösungen für Elektrofahrzeuge mit einfließt. Aktuelles Beispiel: WITTENSTEIN liefert als Entwicklungs- und Projektpartner an einen namhaften Hersteller ein komplettes Antriebssystem aus Motor, Getriebe und Leistungselektronik für hochleistungsstarke Elektro-Motorroller.
Von der Kontinental-Qualifikation zum WM-Endlauf in Daytona
TTXGP ist eine internationale Rennserie, die zunächst in drei Kontinentalmeisterschaften ihre Sieger- und Platzierten-Teams ermittelt. Zum diesjährigen Saisonfinale trafen sich die jeweils besten Fahrer bzw. Rennställe aus Europa, Asien/Australien und Europa vom 17. bis 21. Oktober 2012 in Daytona, um auf dem etwa sechs Kilometer langen Daytona International Speedway den Weltmeister zu ermitteln. Der Champion der Jahre 2010 und 2011 und Sieger der europäischen Rennserie 2012, Matthias Himmelmann vom Münch Racing Team, rechnete sich auch dieses Jahr gute Chancen auf den Titel aus.
Mit 150 PS und 260 km/h zum Vize-Weltmeistertitel
Bereits in den freien Trainings hatte die Hochgeschwindigkeits-Rennstrecke höchste Anforderungen an Mensch und Material gestellt. Der WITTENSTEIN-Antrieb des Münch E-Bikes, ein speziell auf den Rennsport ausgelegter Elektro-Antrieb, wurde nochmals auf die besonderen Anforderungen des Rennens optimiert und erreichte dann eine elektrische Leistung von umgerechnet 150 PS. In den Trainingsläufen erreichte Matthias Himmelmann auf den Geraden einen Top-Speed von 256 km/h und war damit deutlich schneller als viele Motorräder mit Verbrennungsmotor. Im Qualifying belegte Matthias Himmelmann mit seiner bislang besten Rundenzeit den dritten Startplatz.
Beim Start des WM-Endlaufs konnte Matthias Himmelmann seine gute Ausgangsposition behaupten und sich schnell auf Platz 2 vorarbeiten. Den in Führung liegenden US-Amerikaner Steve Atlas konnte er jedoch im weiteren Rennverlauf nicht mehr überholen. Matthias Himmelmann ging somit als Vize-Weltmeister über die Ziellinie, was die Verantwortlichen des Münch Racing Teams als vollen Erfolg werten – angesichts der Möglichkeiten, über die die finanziell bestens ausgestatten Teams auch den USA und China verfügen.
Der Vize-WM-Titel von Matthias Himmelmann, dem Münch Racing-Team und WITTENSTEIN reiht sich nahtlos in die Erfolge der letzten Jahre ein. Bereits in den Jahren 2010 und 2011 hieß der TTXGP-Kontinentalsieger Europa und spätere Weltmeister Matthias Himmelmann. In der diesjährigen WM-Rennserie des Weltmotorradverbandes FIM konnte das Münch Racing-Team erneut mit Matthias Himmelmann den ersten Platz belegen. Mit seiner zweitplazierten Team-Kollegin Katja Poensgen gewann das Team zugleich den Konstrukteurstitel dieser Rennserie. Damit sicherten sie sich in diesem Jahr sowohl die International Championship (FIM), die European Championship als nun auch abschließend die Vice-World-Championship (TTXGP).