11/12/2014

60. Vernissage „Entfaltung – Entwicklung – Gestaltung“ bei der WITTENSTEIN AG

Keine Bilder für „Schöneres Wohnen“. Martina Burger aus Unterschüpf gibt Einblick in ihr künstlerisches Wirken.

Seit 26 Jahren malt Martina Burger. In diesem Jahr hat die aus dem Boxberger Stadtteil Unterschüpf stammende Erzieherin einen großen Schritt gewagt: Sie zeigt ihre Bilder zum ersten Mal der Öffentlichkeit. Zuerst während des traditionellen Maimarktes im Boxberger Rathaus und jetzt im Atrium der WITTENSTEIN AG in Igersheim-Harthausen, wo sie bis einschließlich Februar 2015 zu sehen sind. Knapp 200 Gäste kamen zur Vernissage am vergangenen Freitagabend – besucht werden kann die Ausstellung „Entfaltung – Entwicklung – Gestaltung“ werktags nach telefonischer Anmeldung, Tel. 07931/493-10463.

„Die Bilder von Martina Burger ermöglichen den Dialog zwischen Betrachter und Künstlerin“, so die freischaffende Würzburger Künstlerin Beate Hemmer in ihrer Laudatio. Und genau von diesem Dialog wurde bei der Vernissage auch reichlich Gebrauch gemacht, denn auch die 60. Ausstellung in den Räumen der WITTENSTEIN AG sorgte wieder für ein „volles Haus“. Ein Beleg dafür, dass die am 3. Februar 2000 ins Leben gerufenen Veranstaltungsreihe, mit der das Unternehmen regionalen Künstlern eine Plattform bietet, auch nach 14 Jahren nichts von ihrer Anziehungskraft verloren hat. Rund 10.000 kunstinteressierte Besucher hat man in dieser Zeit gezählt.

Der Titel der Ausstellung „Entfaltung – Entwicklung – Gestaltung“ umschreibe „kurz und knackig“ wie die Künstlerin selbst ihre künstlerische Kreativität und Entwicklung definiere und umsetze, so Pressesprecherin Sabine Maier in ihrer Begrüßung. Die Begabung zur künstlerischen Tätigkeit habe Martina Burger nach eigenen Worten von ihrem Großvater, dem sie schon als Kind beim Malen und Schönschreiben über die Schulter schaute. Nach einer Familienpause habe sie, begeisterter als zuvor, mit allen möglichen Materialien und Techniken experimentiert, regelmäßig Kurse und Workshops besucht und bei dieser Gelegenheit im Kloster Bronnbach auch die Laudatorin des Abends, Beate Hemmer, kennengelernt.

In einer sehr persönlichen Ansprache skizzierte und charakterisierte Beate Hemmer die Künstlerin Martina Burger und deren Arbeitsweise. Kreatives Schaffen geschehe oft aus einem Nicht-Wissen. Entwicklungen seien nicht nur in der Wissenschaft spannend, sondern auch im künstlerischen Schaffen. Der eine Schritt ziehe den nächsten nach sich, dies und jenes werde ausprobiert und jedes Mal werde hingeschaut und betrachtet, mit welchem Agieren welcher Ausdruck entstehe. Am Anfang sei es ein Wagnis, so als ob man den beschilderten Weg verlasse. Bei der Beobachtung der Künstlerin Martina Burger habe sie immer das Gefühl gehabt, „dass eigentlich nichts schief gehen kann. Das Bild wird sich schon entwickeln“. Die entstandenen Werke seien keine Bilder im Sinne von „Schönerem Wohnen“, auch keine schönen Dekorationen über dem Sofa. Die Arbeiten der Unterschüpfer Hobbymalerin seien auch nicht für Jedermann, sondern nur für Personen, die die Frage „Was macht das Bild mit meinem Wohnraum?“ nicht beantwortet haben müssen, sondern für Leute, die in der Betrachtung ihre Erfahrung machen.Musikalisch umrahmt wurde die Ausstellungseröffnung vom Gitarrenduo Bernd Burger und Johannes Maluck, Sohn und Neffe von Martina Burger. Bis Februar 2015 können die Werke der Künstlerin nach telefonischer Anmeldung bei Andrea Riedwelski, Telefon 07931/493-10463, im Atrium der WITTENSTEIN AG in Igersheim-Harthausen besichtigt werden.